Fette doch nicht so schädlich!?

Fettsäuren lassen sich fast überall finden, denn wir nehmen sie jeden Tag zu uns. Du nimmst sie auch über die Nahrung auf, wenn Du morgens ein Toast toastest oder Dein Frühstücks Ei anbrätst und dafür Butter in die Pfanne gibst, oder wenn Du eine leckere Scheibe Käse isst. Dabei gibt es viele verschiedenen Fettsäuren: gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und essenzielle Fettsäuren. Was das bedeutet, erfährst Du in kürze.

Fettsäuren sind Bestandteile natürlicher Fette und Öle. Denn durch Veresterung von Fettsäuren mit Glycerin entstehen Triacylglycerine, die als Fette gespeichert werden. Sie liefern unter anderem Nahrungsenergie, wobei bestimmte Fettsäuren auch besondere Funktionen im Körper übernehmen. Fettsäuren können entweder gesättigt oder ungesättigt sein. Fette sind dabei neben Kohlenhydraten und Eiweißen die Hauptbestandteile der menschlichen Ernährung. Sie liefern dem Körper Energie und Bausteine für den Aufbau der Zellen. Man unterscheidet zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Sie unterscheiden sich darin, dass sie eine unterschiedliche Anzahl an Doppelbindungen in der Fettsäurekette aufweisen. Gesättigte Fettsäuren enthalten keine Doppelbindungen zwischen den C-Atomen der Kohlenwasserstoffkette. Ungesättigte Fettsäuren sind vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch oder Milchprodukten zu finden. Ungesättigte Fettsäuren hingegen weisen mindestens eine Doppelbindung in ihrer Fettsäurekette auf. Die Anzahl der Doppelbindungen hat Einfluss darauf, wie flüssig oder fest die Fettsäuren bei Zimmertemperatur sind. Gesättigte Fettsäuren wie Kokosfett beispielhaft sind bei Raumtemperatur fest und ungesättigte Fette wie Haselnussöl sind bei Raumtemperatur flüssig.

Die bekannten und vermeidbar schädlichen gesättigten Fettsäuren kennt man wahrscheinlich oder hat schon einmal von ihnen gehört. Im Volksmund sind diese verpönt und gelten als „fettmachend“ und „schädigend“.  Butter, Käse, Vollmilch, Joghurt, Sahne, Kuchen, Pizza und Kokosfett sind beispielhaft zu nennen.

Dem entgegen war Auffallend, dass laut der Studie von Puaschitz et al. (2015), welche einen Zusammenhang zwischen Gesättigten Fettsäuren und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersuchte, es scheinbar keinen Zusammenhang zwischen der Zufuhr gesättigter Fettsäuren und dem Auftreten folgender Herzinfarkte sowie der Gesamtsterblichkeit gab. Bei den Studien wurden 2412 Patienten (80,5 % Männer) untersucht, welche mit bestehender koronarer Gefäßerkrankung und konventioneller Medikation (Statine) der Studie zur Verfügung standen. Der Untersuchungszeitraum betraf 5 Jahre. Daher stellt sich die Frage sind die Ernährungsempfehlungen für Herzpatienten sowie auch für Gesunde bezogen auf die Zufuhr von gesättigten Fettsäuren angemessen? Bisher gibt es kein Beweis für angeblich erhöhtes Herzinfarktrisiko jedoch wird deutlich, dass gesättigte Fettsäuren in Kombination mit weißmehl- und zuckerreicher Ernährung gesundheitsschädigend wirken und als ungesund gelten. Hier ist zu nennen, dass Milchfett den höchsten SAFA-Gehalt (Gesättigte Fettsäuren) bei tierischen Fetten aufweist. Sozusagen gibt es keinen direkten Zusammenhang, jedoch wirkt die Kombination und Menge des Konsums schädigend. Es gilt die Dosis macht das Gift! Einfach ungesättigte Fettsäuren (Omega-9-FS) hingehend wirken entzündungshemmend als auch Arteriosklerose hemmend. Sie sind beispielhaft in Olivenöl und Nussöl enthalten aber auch in herkömmlichen Nüssen und Hühnereiern. Wie bereits beschrieben lassen sich Fettsäuren in gesättigte Fettsäuren und ungesättigte Fettsäuren einteilen. Ungesättigte Fettsäuren unterscheiden sich dazu noch in einfach und mehrfach ungesättigt. Zu den mehrfach ungesättigten Fetten gehören sowohl die Omega-3-Fettsäuren als auch Omega-6-Fettsäuren. Letztlich unterscheiden sich Omega-3-Fettsäuren lediglich durch die Position der Doppelbindung in ihrer chemischen Anordnung von Omega-6-Fettsäuren. Omega-6-Fettsäuren wirken regulierend für unseren Blutdruck, sie senken das Cholesterin (LDL und HDL) außerdem sind sie für die Erneuerungsprozesse der Zellen verantwortlich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ein maximales Verhältnis von 5:1, im Idealfall jedoch 2,5:1 oder gar 1:1. Die Realität liegt jedoch durchschnittlich in einem Verhältnis von 15:1 bis teilweise 25:1 pro Omega-6-Fettsäuren. Über einen Mangel an Omega 6 brauchen wir uns normalerweise keine Gedanken machen. Ein gutes Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren kann zudem gesundheitsförderlich Wirken. Einen positiven Einfluss hat ein optimales Verhältnis auf die Erhöhung des Grundumsatzes, der Förderung des Abbauens von viszeralem Fett bzw. der Hemmung des Aufbaus von Körperfett. Ein optimales Verhältnis wirkt Entzündungshemmend, Blutdrucksenkend, vermindert die Blutplättchen Verklumpung als auch die Förderung der Knochengesundheit (Singer & Wirth, 2003). Darüber hinaus regeneriert der Körper schneller.  Lebensmittel welche Omega 6 Fettsäuren enthalten sind beispielhaft Margarine, Sonnenblumenkern/-öl, Distelöl, Soja/-öl, Kürbiskern/-öl, Getreide/-öl und in Vogeleiern. Lebensmittel welche Omega 3 Fettsäuren enthalten sind Meeresfisch, Lein/-öl, Chiaöl, Perillaöl, Hanf/-öl und Walnuss/-öl.

Schlussendlich ist die goldene Mitte entscheidend eine ausgewogene Ernährung ist auch hier federführend. Jedoch lässt sich dokumentieren, dass nicht alle Fette gleich zu verteufeln und als schlecht einzustufen sind. Der Umgang mit der Ernährung als auch eine bewusste Ernährung können dazu beitragen, dass eine gesundheitsförderliche Lebensweise tagtäglich gelebt wird.